Donnerstag, 28. März 2024

Börsenweisheit des Tages | 28.03.2024

"Nach einem Einbruch des Aktienmarktes nehmen die Menschen möglicherweise mehr Risiken wahr als zuvor, obwohl der Rückgang in Wirklichkeit einige der Risiken aus dem Markt genommen hat."
(Robert Shiller)

Mittwoch, 27. März 2024

Kissigs Börsentheater: Howard Marks wertet menschliche Emotionen als Killer effizienter Märkte. Und genau darin liegt Deine Chance!

Starinvestor Howard Stanley Marks meint, "die Märkte werden dauerhaft effizient sein, wenn die Anleger dauerhaft objektiv und emotionslos sind. Mit anderen Worten: niemals. Solange dieser unwahrscheinliche Tag nicht gekommen ist, werden Können und Glück weiterhin eine wichtige Rolle spielen".

Und damit liegt er völlig richtig. Denn die Börse wird zu 90 % von Emotionen bestimmt und nur zu 10 % von Fakten. Akzeptieren wird dies und bauen es in unsere Anlagestrategie ein: Konzentrieren wir uns bei der Aktienauswahl auf die Fakten! Zwar sind wir anschließend den Emotionen der übrigen Anleger ausgesetzt, die den Kursverlauf bestimmen, doch das müssen wir abschütteln, um als Anleger auf Dauer erfolgreich zu sein. Angst und Gier – der Anderen – müssen uns nicht schrecken, sie sind unsere Chance, unterbewertete Aktien zu finden und überbewertete Aktien zu verkaufen. Nutzen wir die Emotionslage der Anderen aus, folgen wir nicht blind der Herde. Denn... Lemminge sind keine guten Investoren, auch wenn sie selbst anderer Meinung sein könnten.

••• Überarbeite Fassung eines Artikels aus Mai 2023

Börsenweisheit des Tages | 27.03.2024

"Wir versuchen, herausragende Unternehmen zu finden, ihren wahren Wert zu verstehen und, wenn der Preis angemessen ist, ihre Aktien zu kaufen."
(Charles T. Akre)

Dienstag, 26. März 2024

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Scherzer & Co.: Mit Nachbesserungen ordentlich Rendite einfahren

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 4/2024 vom 02.03.2024

Börsenweisheit des Tages | 26.03.2024

"Tausende von Menschen haben es versucht, und die Beweise sind eindeutig: Je mehr man tradet, desto weniger Rendite erzielt man."
(Benjamin Graham)

Montag, 25. März 2024

Kissigs Portfoliocheck: Value Investor Bill Nygren liebt Kreditkartenprimus Capital One

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 250. Portfoliocheck beschäftige ich mich mal wieder mit Bill Nygren, Portfolio Manager und CIO des Oakmark Funds, mit dem er seit dessen Gründung 1991 eine beeindruckende durchschnittliche jährliche Rendite von 13% vorweisen kann. Dabei fährt Bill Nygren einen fokussierten Investmentstil mit nur einigen wenigen besonders aussichtsreichen Werten.

Zum Ende des 4. Quartals 2023 hatte er 58 Werte im Depot darunter eine Neuaufnahme. Seine Turnover-Rate sank gegenüber dem Vorquartal von 13 auf 8 % weiter ab. Dennoch ist auch dieser Wert für Nygren atypisch hoch. Dazu erklärte er, eine höhere Inflation führe zu höherer Volatilität an den Märkten, und er nutze diese aus, um bei höher bewerteten Aktien Positionen glattzustellen und sich auf solidere und niedrig bewertete Aktien zu fokussieren. Das führe zu einer erhöhten Handelstätigkeit in seinem Portfolio. Der Finanzsektor bleibt mit einer Gewichtung von 38,6% (Q3: 37,4%) unangefochtener Spitzenreiter in Billy Nygrens um 2,4 Mrd. auf 18,3 Mrd. USD angeschwollenen schwerem Oakmark Funds-Portfolio. Communication Services folgen ihnen mit 12,4% (Q3: 13,6%) vor Energiewerten mit 9,1% (Q3: 8,8%), dem Gesundheitssektor mit 8,8% (Q3: 7,3%), zyklischen Konsumwerten mit 8,5% (Q3: 10,3%) und Technologiewerten mit 7,4% (Q3: 7,3%).

Gleich drei Werte mussten sein Portfolio verlassen: PulteGroup, Pinterest und Parker Hannifin. Zudem reduzierte er nun seine Positionen bei seinen Langfristengagements KKR und Amazon um 23% bzw. 30%. Nygrens einzige Neuerwerbung ist der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock. Die größte Position in Nygren Depot bleibt weiterhin die Google-Mutter Alphabet, deren Depotanteil sich mit 3,5% weitgehend konstant hielt. Neuer Zweitplatzierter Capital One. Der Kreditkartenspezialist wurde erst 1998 gegründet und gehört dennoch inzwischen zu den größten Kreditunternehmen der USA. Bill Nygren erklärte in seinem Investorenbrief, Capital One sei wegen seiner starken Ergebnisse im 3. Quartal einer seiner Hauptrenditebringer gewesen. Ein Treiber für Capital One schnellen Aufstieg ist die aggressive Fusions- und Übernahmestrategie des Unternehmens. Der letzte ganz große Wurf erfolgte Mitte Februar, als Capital One die Übernahme von Discover Financial Service für 35,3 Mrd. USD ankündigte und damit zum direkten Wettbewerber von VISA und MasterCard aufschwingt. Interessant, nicht nur für Bill Nygren...


Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, BlackRock, KKR auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 25.03.2024

"Die meisten Leute, die an der Börse wirklich erfolgreich waren, sagen dasselbe: dass sie nicht klug genug sind, um in den Markt hinein- und wieder herauszukommen. Daher neigen sie dazu, mehr oder weniger immer im Markt zu bleiben."
(Walter Schloss)

Sonntag, 24. März 2024

Kissigs Börsentheater: Peter Lynch hält nichts von Wirtschaftsprognosen und rät Anlegern, sich lieber auf die Unternehmen zu konzentrieren, in die sie investiert haben

Die meisten Prognosen erweisen sich als falsch und Börsenlegende Peter Lynch hat dazu eine klare Meinung: "Niemand kann die Zinssätze, die künftige Richtung der Wirtschaft oder den Aktienmarkt vorhersagen. Ignoriere derartige Prognosen und konzentriere Dich darauf, was mit den Unternehmen passiert, in die Du investiert hast."

Ein guter Rat! Denn Volkswirte blicken auf Daten der Vergangenheit und schreiben sie aufgrund aktueller Ereignisse in die Zukunft fort. In gleichem Maß, wie ihre Prognosen überzeugend klingen, verfehlen sie jedoch die Realität. John Kenneth Galbraight merkte sogar einmal süffisant an, Wirtschaftsprognosen würden vor allem den Zweck erfüllen, die Astrologie seriös aussehen zu lassen.

Etwas ernster gemeint setzt Lynch noch eins drauf: "In den USA gibt es 60.000 Wirtschaftswissenschaftler, die versuchen, Rezessionen und Zinssätze vorherzusagen, und wenn sie damit Erfolg hätten, wären sie jetzt alle Millionäre. Soweit ich weiß, sind die meisten immer noch erwerbstätig, das sollte uns einiges sagen." Stimmt...

Auch Warren Buffett ignoriert Wirtschaftsprognosen und setzt ausschließlich auf Mikrofaktoren, also die Entwicklung in den Unternehmen. Deren Management muss sich um die Zinsentwicklung, Rohstoffpreise und Energiekosten kümmern, nicht der Aktionär. Jeder sollte seinen Job erledigen, nicht den des andren, und das so gut wie möglich. Dann stimmt am Ende auch die Rendite.

Als Aktionäre können wir uns dann ab und zu entspannt zurücklehnen und uns an Winston Churchills pointierte Kommentare zu Experten erinnern: "Die sicherste Zeit für eine Prognose ist kurz nach dem Ergebnis." Und: "Ein Experte ist jemand, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat." Genau...

••• Überarbeite Fassung eines Artikels aus April 2023

Börsenweisheit des Tages | 24.03.2024

"Ich schaue mir Unternehmen als Geschäftsmodelle an, während die Wall Street auf Quartalsergebnisse guckt. Ich kaufe Vermögenswerte und potentielle Produktivität. Wall Street kauft Gewinne und deshalb entgeht denen in einer Situation viel, das ich wiederum sehe."
(Carl Icahn)

Samstag, 23. März 2024

Kissigs Beobachtungsliste

Meine Beobachtungsliste ist eine Anregung. Sie enthält Aktien, die ich für langfristig interessant und aussichtsreich halte und hier im Blog begleite. Trotz vieler Überschneidungen ist sie weder identisch mit meinem Investmentdepot noch mit meinen Wikis und sie ist auch kein Musterdepot.

Sie enthält deutsche Aktien, vor allem Nebenwerte, die internationalen Aktien werden von US-Werten dominiert, es gibt BDCs und REITs, Turnaround-Spekulationen, FinTech-Spekulationen sowie WIKIs. Inzwischen haben sich hier einige Tenbagger angesammelt, viele Verdoppler, aber einige Werte liegen auch deutlich zweistellig im Minus. Da ist von jedem und für jeden was dabei...

Börsenweisheit des Tages | 23.03.2024

"Schlechte Unternehmen werden durch Krisen zerstört, gute Unternehmen überleben sie, großartige Unternehmen werden durch sie gestärkt."
(Andy Grove)

Freitag, 22. März 2024

Kissigs Aktien Report: Vier der 'Magnificent 7' bleiben auf der Strecke. Wer schafft es in die Fortsetzung – auf TikTok?

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem 'Aktien Report' von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des 'Aktien Reports' und/oder 'Geld Anlage Reports' erreichen ihre Leser samstags kostenlos und 'druckfrisch' per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 163 vom 15.03.2024

Börsenweisheit des Tages | 22.03.2024

"In der Investmentbranche glauben die Leute, sie könnten eine Million Dinge lernen und würden in all diesen Millionen Dingen brillieren. Das ist ein Witz. Das ist eine Illusion. Um voranzukommen, muss man sich auf wenige Dinge konzentrieren und dann viel darauf setzen. Genau das habe ich getan."
(Charlie Munger)

Donnerstag, 21. März 2024

Börsenweisheit des Tages | 21.03.2024

"Die Geschichte liefert eine entscheidende Erkenntnis über Marktkrisen: Sie sind unvermeidlich, schmerzhaft und letztlich überwindbar."
(Shelby Davis)

Mittwoch, 20. März 2024

Börsenweisheit des Tages | 20.03.2024

"Portfoliomanagement ist etwas, das man über Jahrzehnte hinweg lernt. Und als ich Salomon Brothers leitete, habe ich gleichzeitig das Portfolio von Berkshire verwaltet. Das ist nichts, worum man sich Tag für Tag kümmern muss, aber die Leute tun genau das. Dabei gibt es viele Jahre, in denen wir besser dastehen würden, wenn ich das Portfolio komplett unverändert ließe und keine Änderungen vornehme."
(Warren Buffett)

Dienstag, 19. März 2024

Kissigs Portfoliocheck: Rekordjahr für Prem Watsa. Nun holt er sich Gold ins Depot, aber dort glänzt nicht alles…

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 249. Portfoliocheck schaue ich erstmals in das Depot von Prem Watsa, einem der erfolgreichsten Value Investoren der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben. Er gilt als der 'kanadische Warren Buffett' und kann auf spektakuläre Renditen verweisen: auf Sicht von 35 Jahren erzielte Watsa durchschnittlich 15,7 % pro Jahr.

Seit 1985 leitet Prem Watsa bei Fairfax Financial die Geschicke und hält beinahe die Hälfte des Aktienkapitals. Damals lernte Watsa auch Francis Chou kennen, der ihm von Warren Buffetts außerordentlichen Erfolgen durch Investitionen auf Basis des 'Floats' der Versicherungsunternehmen von Berkshire Hathaway erzählte. Diesem überzeugenden Konzept folgte Watsa und baute die Strategie von Fairfax Financial auf dieser Praxis auf. Neben einem diszipliniertem 'Underwriting' in der Versicherungssparte legt er bei der Anlage von deren Vermögenswerten den Schwerpunkt auf einer konservativen Value-Investment-Philosophie; er investiert also auf einer Total-Return-Basis und auf lange Sicht

Fairfax Financial ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung und Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Die vierteljährlich über das 13F-Formular an die US-Börsenaufsicht SEC zu meldenden US-Aktienpositionen geben dabei nur einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte von Fairfax Financial wider. Der Gesamtwert belief sich Ende 2023 auf rund 60 Mrd. USD, wovon knapp 6,5 Mrd. USD auf Barmittel und kurzfristige Positionen entfielen. Das Aktienportfolio stand lediglich für 1,5 Mrd. USD. Zu den bedeutenden Anlagen, die nicht im 13F-Bericht enthalten sind, gehören Investitionen in Griechenland und Indien, wobei die griechischen Investments hauptsächlich aus einer 32%igen Beteiligung an der Eurobank bestehen. Weitere wichtige Beteiligungen sind ein 27%iger Anteil an Thomas Cook India, 54 % an Bangalore International Airport Limited und 31 % an Quess Corp Limited.

Doch auch der Blick in sein Aktien-Portfolio im 4. Quartal 2023 ist interessant: Der Gesamtwert belief sich Ende 2023 auf rund 60 Mrd. USD, wovon knapp 6,5 Mrd. USD auf Barmittel und kurzfristige Positionen entfielen. Das Aktienportfolio stand lediglich für 1,5 Mrd. USD. In Prem Watsas Depot dominieren weiterhin Technologiewerte mit 35,6 % (Q3: 34,4 %) vor Energieunternehmen mit 26,1 % (Q3: 27,3 %) und Immobilienwerten mit 11,4 % (Q3: 13 %). Die drei größten Positionen stehen für rund 60 % von Watsas Portfolio. Occidental Petroleum bleibt mit 23 % Gewichtung der Spitzenreiter, dahinter folgen in unveränderter Reihenfolge BlackBerry und Micron Technology, wobei der Kurs des Chipproduzenten dank der Chip-Hausse kräftig zugelegt hat.

Von Kursgewinnen ist bei BlackBerry wenig zu vermelden und Watsa äußerte sich in seinem Investorenbrief ausführlich und sehr selbstkritisch zu diesem Langzeitengagement. Er bezeichnete es als "eine weitere horrende Investition ihres Vorsitzenden" - und stockte dennoch kürzlich seine Position weiter auf. Und dann hat es ihm Gold angetan. Prem Watsa etablierte eine neue Position in Franco-Nevada Corp und baute vor allem seinen Anteil an Orla Mining aus, an der er Ende 2023 bereits knapp 12 % hielt – und er hat auch in den letzten Wochen weitere Anteile erworben. Orla Mining sucht nach Gold-, Silber-, Zink-, Blei- und Kupferlagerstätten und erschließt sie. Orla Mining erwirtschafte dabei einen attraktiven freien Cashflow und verfüge über ausreichend Liquidität, um seine Erschließungs- und Explorationsaktivitäten zu finanzieren. Aussichtsreich, findet Watsa...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Fairfax Financial auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 19.03.2024

"Große Bewegungen an den Aktienmärkten gehen niemals auf eine Veränderung der zugrundeliegenden Fundamentaldaten zurück, sondern auf Veränderungen der Stimmungslage."
(Terry Bedford)

Montag, 18. März 2024

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Ringmetall: Mit stärkerer Fokussierung zurück in die Erfolgsspur?!

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 4/2024 vom 02.03.2024

Börsenweisheit des Tages | 18.03.2024

"Wir halten nichts davon, Dinge mit vier Dezimalstellen zu berechnen, bei denen wir noch nicht einmal die erste Ziffer genau kennen."
(Warren Buffett)

Sonntag, 17. März 2024

Kissigs Kloogschieterei: Die Rückkehr der Dividenden?!

Von dem herausragenden Ökonom und erfolgreichen Investor John Maynard Keynes stammt die Erfolg bringende Erkenntnis "Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung". Ein gesundes Maß an Opportunismus ist für Anleger elementar, trifft aber nicht nur auf die Faktenlage zu, sondern auch auf die grundsätzliche Stimmung, das Sentiment. Vor dem Aufstieg der Technologiewerte galten Dividendenzahlungen als Qualitätssiegel für ein Unternehmen; es galt die Ansicht, dass Unternehmen Dividenden zahlen, sobald sie es sich leisten können. Und wer nicht zahlt, kann es sich nicht leisten und gehört damit nicht zum Kreis erstklassiger Anlagen.
Inzwischen hat sich die Meinung grundlegend geändert und Dividenden spielen nicht mehr die entscheidende Rolle bei der Qualitätsbeurteilung. Denn heute ist anerkannt, dass Wachstumsunternehmen viel besser damit fahren, ihren Cashflow in weiteres Wachstum zu investieren, als es für Dividenden auszugeben. Profitables Wachstum ist der Treiber für den Unternehmenswert und die Aktienkurse.

Doch nun scheint auch dieses Mantra zu wackeln. Vor 15 Jahren rieben sich Anleger noch erstaunt die Augen, als Microsoft und Apple mit Dividendenausschüttungen begannen, inzwischen nehmen jedoch immer mehr Technologieunternehmen die Zahlung auf. Nicht nur NVIDIA zahlt eine – zugegebenermaßen schmalbrüstige – Dividende, sondern kürzlich erklärten Meta Platforms, Bookings.com und Salesforce, sie würden jetzt nicht mehr alleine auf Aktienrückkäufe setzen, um ihre Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen. Das ist durchaus bemerkenswert und rückt damit auch Amazon oder Alphabet in den Fokus, wo in Anlegerkreisen schon länger über Dividenden diskutiert wird.
Und dennoch muss sich niemand fürchten, damit steht nicht das Ende des Wachstums bevor. Vielmehr können es sich die Unternehmen mit ihren gewaltigen Cashflows leisten, ohne dafür auf Wachstumschancen verzichten zu müssen. Und sie erschließen sich einen ganz neuen Kreis von Anlegern, deren Fokus eben auf Dividendenwerten liegt. Das gilt für Privatanleger, aber auch für professionelle Investoren oder Indexprodukte, so dass die Nachfrage nach den betreffenden Aktien eher steigen als fallen sollte. Und spätestens das sind doch positive Aussichten - nicht nur für Dividendenjäger…

Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Apple, Meta, Microsoft, NVIDIA auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 17.03.2024

"Da sich schlechte Nachrichten gut verkaufen, sind die Medien eher pessimistisch eingestellt. Über viele Jahre hinweg ist ein großer Prozentsatz der von den Medien vorhergesagten schwerwiegenden Probleme nie eingetreten oder hat sich als weit weniger schwerwiegend erwiesen als vorhergesagt."
(Ed Wachenheim)

Samstag, 16. März 2024

Börsenweisheit des Tages | 16.03.2024

"Verluste zu erleiden ist ein unvermeidlicher Bestandteil des Investierens und es gibt nichts, was man dagegen tun kann."
(Warren Buffett)

Freitag, 15. März 2024

Ken Fisher rät von Markt-Timing ab, denn "Time in the market beats timing the market"

Das Timing für den Einstieg in Aktien spielt in der Fachpresse und den Diskussionen eine große Rolle. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die Wahrscheinlichkeit, eine steigende Aktie zu erwischen,  in einem steigenden Markt größer ist, als in einem fallenden. Getreu dem Börsenmotto "the trend is your friend". Diese Überlegungen sind geradezu verführerisch, denn sie klingen so schlüssig, so plausibel. Trotzdem erzielt die Mehrzahl der Anleger schlechtere Renditen als der Gesamtmarkt und auch die große Mehrheit der Fondsmanager schafft es nicht, besser abzuschneiden als der Durchschnitt. Die Theorie ist das eine, die praktische Umsetzung das andere. Oder wie Yogi Berra mal treffend formulierte: "In der Theorie sind Theorie und Praxis gleich. In der Praxis nicht".

Und weil so viele Anleger so schlechte Resultate erzielen, wird immer öfter zu passiven Anlageformen geraten, wie Indexfonds oder ETFs. Doch leider zeigt die Realität auch hier, dass die meisten Anleger selbst mit Indexfonds schlechter abschneiden als der Vergleichsindex. Was nicht verwundern kann, denn die Gründe liegen ziemlich klar auf der Hand...